Biathlon Weltcup Ruhpolding, starke Norweger, spannende Wettkämpfe und das Problem mit dem Strom.

Wir schreiben den 11.01.2023, das Einzelrennen der Herren, über 20 Kilometer steht auf dem Programm des Wettkampfplans.

Das Wetter machte es dem Organisationsteam in der Chiemgauarena im Vorfeld nicht leicht. Temperaturen über dem Gefrierpunkt, Regen und Sturm waren Tagesprogramm. Man konnte dem Schnee schier beim Schmelzen zusehen. Doch, der Truppe rund um Stadionchef Alois Reiter gelang es wieder einmal, das Beste aus der schwierigen Situation zu machen. Ihnen gelang es die Strecke zu schützen, sodass einem spannenden Wettkampfwochenende nichts im Wege stand.

So gingen die Männer am Mittwoch um 14:10Uhr in ihr Rennen, auch am Renntag waren es schwierige Bedingungen. Tiefes Geläuf machte den ohnehin schon schwierigen Einzelstart noch anspruchsvoller. Das Favoritenteam aus Norwegen, mit Superstar Johannes Thingnes Boe setzte dem Rennen wieder einmal ihren eigenen Stempel auf. Johannes Thingnes Boe überzeugte mit Bestzeiten in der Spur, lief dem Feld regelrecht davon und konnte sogar einen Fehler kompensieren. Zwar hatte er gesamt gar zwei Fehler geschossen, konnte sich aber am Ende vor Landsmann Vetle Christiansen setzen. Vetle Christiansen wurde mit nur einem Schießfehler zweiter. Für eine Überraschung konnte der 35 jährige Slowene, Jakob Fak sorgen. Ihm gelang das Meisterstück am Schießstand fehlerfrei zu bleiben und setzte sich auf Platz drei.

Am Ende des Tages war das Organisationsteam heil froh überhaupt eine Ergebnisliste in der Hand halten zu können. Denn in mitten des laufenden Rennens sorgte ein Stromausfall für Verwirrung. Die komplette Stromversorgung der Arena war ausgefallen, kein Licht schien mehr, keine Durchsage des Stadionsprechers ertönte mehr und kein Fernsehbild Zuhause am Bildschirm erschien mehr. Die genaue Ursache der Störung wird im Nachgang ermittelt. Glücklicherweise reichte die Notstromversorgung an welchem die Zeitmessung zusätzlich hängt aus, um die Zeiten zu sichern. Auch die Elektrik der Scheiben lief weiter. So war es am Ende, auf gewisse Art und Weise, ein besonderer Tag, nur der Gewinner war wie so oft der gleiche. Johannes Thingnes Boe aus Norwegen!

Am darauffolgenden Tag waren dann die Frauen an der Reihe. Sie gingen in das 15 Kilometer lange Einzelrennen. Die Bedingungen warn besser als am Vortag. Über Nacht haben die Temperaturen ein wenig angezogen, zudem hat das Team Salz verwendet um den Schnee zu binden. Ganz oben stand bei der Siegerehrung die Italienerin Lisa Vitozzie. Sie konnte das Rennen mit  vier fehlerfreien Schießeinlagen und einer schnellen Laufzeit für sich entscheiden. Ebenfalls fehlerfrei blieb die junge Französin und KinetiXx – Athletin Lou Jeanmonnot, sie kletterte auf Rang zwei, vor Julia Simon, welche sich im letzten Anschlag, einen Fehler leistete.

Spannend machte es der Startläufer der norwegischen Männerstaffel vom Freitag, Sturla Holm Laegreid. Er lief schier das ganze Rennen von vorne, patze dann beim stehend Schießen aber gleich mehrmals und musste zum Schluss auch noch in die Strafrunde. Die Favoriten lagen nach dem ersten Wechsel weit zurück. Doch bereits Tarjei Boe auf Position zwei, machte bereits Boden und Plätze gut. Vetle Christiansen brachte die Staffel schließlich zurück auf die vorderen Ränge und konnte zeitgleich mit der deutschen Staffel auf Schlussläufer Johannes Thingnes Boe übergeben. Boe setzte sich sofort von Roman Rees, dem Schlussläufer der deutschen Mannschaft, ab und hatte beim Zieleinlauf sogar noch genug Zeit um mit der Norwegischen Fane in der Hand seinen bereits feiernden Teamkollegen entgegen zu laufen. Am Ende stand Norwegen, vor Deutschland und der Staffel aus Frankreich ganz oben.

Ein ähnliches Bild zeigte sich am nächsten Tag beim Damen Staffel Rennen. Norwegen stand mit vier starken Frauen an dem Start. Karoline Knotten lief die Staffel an, auf Position zwei folgte Ragnhild Femsteinevik welche an Marte Olsbu Reiseland übergab. Die Staffel in´s Ziel brachte dann Ingrid Landmark Tandrevold. Norwegen siegte vor den Damen der deutschen Mannschaft.  Die Staffeln aus Italien und der Schweiz kämpften bis zum Schluss um Rang 3. Schlussläuferin Wierer konnte den Zielstrich  knappe 3 Sekunden vor der Schweizerin Lena Haecki – Gross überqueren.

Am abschließenden Wettkampftag standen gleich zwei Wettkämpfe auf dem Plan. Nämlich gingen die Männer am Vormittag in ihren 15 Kilometer Massenstart.

Johannes Thingnes Boe fackelte nicht lange, startete schon in der ersten Runde voll durch und brachte seine Mitstreiter immer wieder unter Druck. Am Ende war er es, der Vetle Christiansen auf der Schlussrunde auflief und noch einige Meter zwischen sich und seinen Landsmann schaffen konnte. Johannes Boe gewann also überlegen vor Vetle Christiansen und Laegreid. Vierter wurde Tarjei Boe, der das Podest nur ganz knapp verlor.

Bei Regen und schwierigen Bedingungen gelang es den Damen zum Abschluss des Wettkampfwochenendes, den Fans noch einmal eine großartige Show zu bieten. Das Stadion war mit über 17.000 Zuschauern voll und gemeinsam mit den Athleten trotzen die Zuschauer dem schlechten Wetter.

Auf die Schlussrunde gingen gleich drei Damen zeitgleich, die Entscheidung um die Podestplätze entschieden sich erst am letzten Anstieg. Lisa Vitozzi, Julia Simon und Anais Chevalier – Bouchet kämpften bis zur Zielgeraden. Julia Simon konnte das Rennen für sich entscheiden, gefolgt auf Rang zwei von Lisa Vitozzi und Anais Chevalier – Buchte auf dem dritten Rang.

Insgesamt war es wieder ein tolles Biathlonwochenende in der Chiemgauarena, mit vielen begeisterten Zuschauern, tollen Rennen und schönen Momenten.

Weiter geht es bereits am Donnerstag mit dem Sprintrennen der Damen im italienischen Antholz, dem letzten Weltcuport vor der Weltmeisterschaft in Oberhof.

Bilder K.Voigt Fotografie

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