Norwegen – wer sonst

Die Skandinavier dürften bei der Nordischen Ski WM dominieren

Abgesehen von Hustenbonbons dürften die Norweger in der Nordischen Ausgabe des Skisports so ziemlich alles erfunden haben. Kein Wunder also, dass die Skandinavier seit Jahr und Tag das Maß der Dinge sind im Langlauf, der Nordischen Kombination und im Skispringen. Das wird aller Voraussicht nach auch anno 2023 so sein, bei der Premiere der Nordischen Ski WM in Slowenien.

Das Maß der Dinge in allen Teildisziplinen

Planica ruft und wenn die Organisatoren clever waren, haben sie für Siegerehrungen jede Menge norwegischer Fahnen vorbereitet. Denn es ist nicht auszuschließen, dass diese bei den abendlichen feierlichen Medaillenübergaben in Kranjska Gora in größerer Anzahl benötigt werden. Zu dominant traten die Erfinder des Skisports disziplinübergreifend in der bisherigen Saison auf.

Nehmen wir das jüngste Kind in der Nordischen Skifamilie – die Nordische Kombination der Frauen. Spätestens seit der letzten WM in Oberstdorf gibt es eine Dominatorin: Gina Westvold Hansen. Die scheint unschlagbar und wer einen Euro auf die Norwegerin setzt, bekommt wahrscheinlich nur 99 Cent im Wettbüro wieder. Bei den Männern könnte höchstens die angeschlagene Gesundheit des Favoriten bei der Medaillenvergabe eine Rolle spielen – ansonsten spricht wieder vieles für Jarl Magnus Riiber. Beim Spezialspringen der Männer heißt der große Favorit Halvor Egner Granerud und kommt natürlich ebenso aus Norwegen wie der Dominator in der Loipe, Johannes Hoesflot Klaebo.

Viele Favoriten auf Top-Plätze aus verschiedenen Nationen

Aber ja – es gibt auch Gold- und Medaillenkandidaten aus anderen Ländern. Am offensten ist die Lage wohl beim Langlauf der Frauen, natürlich zählen die Norwegerinnen mit zu den Goldanwärterinnen, doch ernstzunehmende Konkurrenz kommt aus Schweden, Österreich, Finnland, den USA und auch aus Deutschland, Katharina Hennig zählt zu den chancenreichen Läuferinnen, wenn die Gesundheit mitspielt. Bei den Skispringerinnen hat Deutschland mit Katarina Althaus ebenfalls ein heißes Eisen im Feuer, hier hofft neben den Teams aus Österreich und Japan vor allem die Armada der Einheimischen auf Erfolge. Und weil mit Selina Freitag noch eine zweite DSV-Starterin gut drauf ist in diesem Winter, könnte der Team-Wettkampf eine deutsche Medaillenoption sein, wenn die Herren der Schöpfung mitmachen. Andreas Wellinger, Karl Geiger und Markus Eisenbichler sind hier die Hoffnungsträger.

Skispringen – die Nummer 1 im Gastgeberland

Überhaupt das Skispringen: Die stimmungsvollsten Entscheidungen in Planica werden an den Schanzen erwartet, denn hier haben Gastgeberinnen und Gastgeber die größten Chancen auf Edelmetall. Und so werden wohl Tausende und Abertausende den Weg ins Planica-Tal finden, um die Wettkämpfe auf den in den letzten Jahren mit viel Aufwand und Liebe restaurierten und neu errichteten Schanzen zu bestaunen. Dort hoffen auch Polen und Österreicher auf große Erfolge. Und natürlich Einzelstarter aus aller Herren Länder, Japan, mit Ryoyu Kobayashi sei hier genannt.

Endlich wieder Zuschauer

Die schönste Nachricht aber gibt es schon vor der WM-Eröffnung. Im Gegensatz zu den Titelkämpfen in Oberstdorf vor zwei Jahren, auch im Gegensatz zur Skiflug-WM in Planica werden die Top-Athletinnen und Athleten aus aller Welt ihr Können vor Publikum zur Schau stellen können. Die Gastgeber waren ins Risiko gegangen. Sie wollten die WM in Planica unbedingt, kandidierten, setzten sich durch und wären für ihr Engagement fast bestraft worden, weil Covid 19 in den letzten Jahren normales Sporttreiben fast unmöglich gemacht hätte. Die wirtschaftliche Darstellung der Titelkämpfe fußt nämlich auch auf Zuschauereinnahmen, ganz abgesehen davon, dass es natürlich schönere Bilder sind, die von Wettbewerben mit feiernden Fans in die Welt gesendet werden. Slowenien will für den Nordischen Skisport und für sich selbst werben mit dieser WM. Es ist den Gastgebern zu wünschen, dass das gelingt. Die Voraussetzungen haben die Gastgeber jedenfalls geschaffen.

Fotos: Kevin Voigt

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