Gala der Superstars oder WM der Überraschungen?

Bei der Biathlon-WM in Oberhof stehen die Favoriten eigentlich fest

Nachfolger gesucht! Das könnte ein Motto der Biathlon-WM in Oberhof werden. Denn als 2004 die Erstauflage der Welttitelkämpfe am Grenzadler auf dem Dach des Thüringer Waldes stattfand, da hatten sich zwei Stars gesucht und gefunden – und räumten ab. Liv Grete und Raphael Poiree. Die Norwegerin, die schon unter ihrem Mädchennamen Skjelbreid beachtliche Erfolge erzielt hatte, schaffte in Oberhof das Kunststück, als erste Athletin überhaupt vier Titel zu erringen. Und weil ihr damaliger Ehemann ebenfalls dreimal Gold holte, gingen sieben von 10 möglichen Titeln an die Familie Poiree. Die einstige Goldfamilie (die Ehe wurde 2013 geschieden), wohnte im Panorama-Hotel, gab sich volksnah, war für die Fans zu greifen und erfreute sich deshalb beim Publikum nahezu ebenso großer Beliebtheit, wie die deutschen Stars, die durch Ricco Groß zum Titel in der Verfolgung kamen. Besonders in Erinnerung bleibt aber sicherlich die Männerstaffel, in der Frank Luck bei seinem letzten Heimrennen zwei Mal fehlerfrei schoss und damit den Grundstein dafür legte, dass die folgenden Ricco Groß, Sven Fischer und Michael Greis zum WM-Titel laufen konnten. Insgesamt holten die DSV-Asse 2004 sieben Medaillen.

Wieder ein Traum-Duo aus Frankreich?

Und in diesem Jahr? Da ruhen die deutschen Hoffnungen eigentlich in erster Linie auf einer jungen Dame, die möglicherweise nach der WM ihren Rücktritt vom Leistungssport bekannt geben könnte – auf Denise Herrmann-Wick. Die Olympiasiegerin wollte die Welttitelkämpfe im eigenen Land unbedingt bestreiten, nahm die Schinderei der Saisonvorbereitung noch einmal in Kauf, immer mit dem Ziel, die einmalige Stimmung in der Arena im Thüringer Wald noch einmal genießen zu können. Herrmann-Wick könnte beim Heimspiel dabei in die Fußstapfen von Kati Wilhelm treten, die Thüringerin hatte vor 19 Jahren in der Staffel mit Deutschland Bronze gewonnen – und war wie die Sächsin einst vom Langlauf zum Biathlon gewechselt. Schaut man auf die möglichen Top-Stars bei den Frauen, fällt der Blick natürlich zunächst auf die Französin Julia Simon. Aber fairerweise muss man festhalten, dass es mehr als ein Dutzend Titelanwärterinnen auf exakt ein Dutzend zu vergebende Titel gibt. Beispielsweise Marte Olbu Roiseland, die krankheitsbedingt auf das erste Weltcuptrimester verzichten musste, nun aber wieder in Form zu kommen scheint. Aber auch Vanessa Voigt aus Seligenthal könnte bei ihrem Heimspiel aufs Podest springen, wenn ihre Lauf- und Schießleistungen eine ausgewogene Symbiose ergeben. Eine Olympiamedaille hat die 25-jährige Thüringerin schon, eine WM-Medaille daheim wäre mindestens genauso schön, wie Staffelbronze in Peking.

Boe wie ein Orkan

Bei den Herren ist die Sache einfacher: Man kann die WM auf die einfache Formel reduzieren: Wer gewinnen will am Grenzadler, der muss an Johannes Thingnes Boe vorbei. Der dominierte den bisherigen Winter nach Belieben. Es geht aber auch noch einfacher: Wer nicht möchte, dass auf dem Treppchen nur Norweger stehen, der sollte auch besser schießen und schneller laufen als die Herren Sturla Holm Laegreid und Vetle Sjastad Christiansen, denn die waren hinter dem jüngeren der Boe-Brüder ebenfalls immer gut dabei. Und weil mit Johannes Dale und Tarjej Boe noch zwei Norweger in den Top-Acht der Weltrangliste platziert sind, hat das Trainerteam jetzt ein Problem, denn in der Staffel dürfen nur vier der fünf Jungs ran.

Am ehesten ans Niveau der Erben des großen Ole Einar Björndalen reichen wohl Quentin Fillon Maillet aus Frankreich und der Schwede Martin Ponsiluoma heran. Aus DSV-Sicht wohl Benedikt Doll und Roman Rees. Deshalb dürften die Gastgeber ihre Medaillenchance möglicherweise eher in den Mixed- und Staffel-Wettbewerben suchen Was den Fans, bis zu 160.000 werden erwartet, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, aber garantiert gefallen wird. Denn viele sind dem Biathlon-Sport in Oberhof schon seit Jahrzehnten treu und der eine oder die andere erinnern sich sicherlich noch gerne an die phantastische Stimmung die beim Sieg der Deutschen 2004 herrschte, als Schlussläufer Michael Greis drei Meter vor der Ziellinie fast noch über die schwarz-rot-goldene Fahne gestolpert wäre. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte…

Wieder ein Traum-Duo aus Frankreich?

Und in diesem Jahr? Da ruhen die deutschen Hoffnungen eigentlich in erster Linie auf einer jungen Dame, die möglicherweise nach der WM ihren Rücktritt vom Leistungssport bekannt geben könnte – auf Denise Herrmann-Wick. Die Olympiasiegerin wollte die Welttitelkämpfe im eigenen Land unbedingt bestreiten, nahm die Schinderei der Saisonvorbereitung noch einmal in Kauf, immer mit dem Ziel, die einmalige Stimmung in der Arena im Thüringer Wald noch einmal genießen zu können. Herrmann-Wick könnte beim Heimspiel dabei in die Fußstapfen von Kati Wilhelm treten, die Thüringerin hatte vor 19 Jahren in der Staffel mit Deutschland Bronze gewonnen – und war wie die Sächsin einst vom Langlauf zum Biathlon gewechselt. Schaut man auf die möglichen Top-Stars bei den Frauen, fällt der Blick natürlich zunächst auf die Französin Julia Simon. Aber fairerweise muss man festhalten, dass es mehr als ein Dutzend Titelanwärterinnen auf exakt ein Dutzend zu vergebende Titel gibt. Beispielsweise Marte Olbu Roiseland, die krankheitsbedingt auf das erste Weltcuptrimester verzichten musste, nun aber wieder in Form zu kommen scheint. Aber auch Vanessa Voigt aus Seligenthal könnte bei ihrem Heimspiel aufs Podest springen, wenn ihre Lauf- und Schießleistungen eine ausgewogene Symbiose ergeben. Eine Olympiamedaille hat die 25-jährige Thüringerin schon, eine WM-Medaille daheim wäre mindestens genauso schön, wie Staffelbronze in Peking.

Boe wie ein Orkan

Bei den Herren ist die Sache einfacher: Man kann die WM auf die einfache Formel reduzieren: Wer gewinnen will am Grenzadler, der muss an Johannes Thingnes Boe vorbei. Der dominierte den bisherigen Winter nach Belieben. Es geht aber auch noch einfacher: Wer nicht möchte, dass auf dem Treppchen nur Norweger stehen, der sollte auch besser schießen und schneller laufen als die Herren Sturla Holm Laegreid und Vetle Sjastad Christiansen, denn die waren hinter dem jüngeren der Boe-Brüder ebenfalls immer gut dabei. Und weil mit Johannes Dale und Tarjej Boe noch zwei Norweger in den Top-Acht der Weltrangliste platziert sind, hat das Trainerteam jetzt ein Problem, denn in der Staffel dürfen nur vier der fünf Jungs ran.

Am ehesten ans Niveau der Erben des großen Ole Einar Björndalen reichen wohl Quentin Fillon Maillet aus Frankreich und der Schwede Martin Ponsiluoma heran. Aus DSV-Sicht wohl Benedikt Doll und Roman Rees. Deshalb dürften die Gastgeber ihre Medaillenchance möglicherweise eher in den Mixed- und Staffel-Wettbewerben suchen Was den Fans, bis zu 160.000 werden erwartet, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, aber garantiert gefallen wird. Denn viele sind dem Biathlon-Sport in Oberhof schon seit Jahrzehnten treu und der eine oder die andere erinnern sich sicherlich noch gerne an die phantastische Stimmung die beim Sieg der Deutschen 2004 herrschte, als Schlussläufer Michael Greis drei Meter vor der Ziellinie fast noch über die schwarz-rot-goldene Fahne gestolpert wäre. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte…

Fotos: K.Voigt Fotografie

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