Die Snowboarder und Snowboarderinnen mussten in dieser Saison bereits auf einige spektakuläre Wettkämpfe verzichten. Egal ob im Slopestyle, in der Halfpipe oder im Snowboard Alpin und im Snowboard Cross – zahlreiche Termine und Weltcups mussten coronabedingt abgesagt werden. Daher hat die Verlegung der Snowboardcross-Weltmeisterschaft von Zhangjiakou (bei Peking und Olympiaaustragungsort 2022) ins schwedische Idre Fjäll zumindest bei den Athleten für Erleichterung gesorgt. So können die Snowboardcrosser sowohl im Einzel als auch im Teamwettbewerb um WM-Medaillen kämpfen.
Die Strecke in Idre Fjäll ist definitiv weltmeisterschafts-würdig, technisch anspruchsvoll und gespickt mit einigen Besonderheiten. Obwohl es hier im schwedischen Idre Fjäll bisher noch keine Snowboard Cross-Weltcup-Veranstaltung gegeben hatte, waren die Verantwortlichen zuversichtlich, die für den Skicross-Weltcup im Januar gebaute Strecke entsprechend anzupassen. Daher finden auch die FIS-Ski- und Snowboardcross-Weltmeisterschaften kurzfristig am selben Ort statt.
Auf dem Programm stand zunächst der Einzelwettbewerb am Donnerstag, den 11.02.2021 und anschließend das Mixed-Team-Event am darauffolgenden Freitag.
Das Einzelrennen der Frauen konnte Charlotte Bankes aus Großbritannien für sich entscheiden. Im WM-Finale traten die vier größten Athletinnen der Snowboardcross-Szene gegeneinander an und kämpften um die Medaillenränge. Charlotte Bankes, Eva Samkova aus Tschechien, Michela Moioli aus Italien und Belle Brockhoff aus Australien starteten gemeinsam in das Finalrennen. Zweite wurde die Italienerin Moioli vor Samkova und der Australierin Brockkhoff.
Bei den Männern wurden die Gold- und Silbermedaille anhand weniger Zentimeter entschieden. Obwohl der Österreicher Alessandro Hämmerle bei der Qualifikation am Mittwoch der schnellste Snowboardcrosser war, musste er sich im Finale nur ganz knapp dem Spanier Lucas Eguibar geschlagen geben. Die Silbermedaille gewann er vor dem Kanadier Eliot Grondin und seinem Teamkollegen Jakob Dusek. Eine Medaille für Österreich war somit bereits vor dem letzten Rennen Gewissheit, da diese vier Snowboardcrosser gemeinsam an den Start gingen.
Im wohl spannendsten und knappsten Fotofinish dieser Sportart konnte der Spanier den WM-Titel für sich entscheiden. Eguibar und Hämmerle warfen sich beide fast zeitgleich über die Ziellinie – mit dem glücklicheren Ende für Lucas Eguibar. Für Alessandro Hämmerle ist die Silbermedaille die erste WM-Medaille in seiner Karriere. Bester Deutscher wurde Martin Noerl auf Rang fünf, vor seinem Teamkollegen Paul Berg.
Am Freitag stand für die Snowboardcrosser:innen noch das Mixed-Team-Event an. Pro Nation haben sich ein Athlet und eine Athletin zusammengeschlossen und kämpfen somit gemeinsam um die WM-Medaillen. Dieser Wettbewerb ist ein Staffelformat, bei dem die Männer zuerst an den Start gehen und sobald sie die Ziellinie erreicht haben, können die Frauen aus den Toren starten. Das australische Team mit Belle Brockhoff und Jarryd Hughes konnten das Team-Event für sich entscheiden und somit die Goldmedaille sichern. Zweiter wurde erste Team Italiens mit Michela Moioli und Lorenzo Sommariva, vor dem zweiten französischen Team um Julia Pereira de Sousa Mabileau und Leo Le Ble Jaques.
Foto: ÖSV Snowboardcross