Comeback von Kamil Stoch

Es war heute eine Achterbahn der Gefühle für die Favoriten-Springer der Vierschanzentournee. In den K.O- Runden spielte diesmal nicht zu viel Wind sondern absolute Windstille die entscheidende Rolle. Zunächst sah es noch nach Aufwind aus und so wurden die Lucken, aus denen die Skispringer losfahren nach unten verlegt, aus Sicherheitsgründen. Doch dann wurde es immer schwerer angemessene Weiten zu Springen. Dies wurde zum Beispiel Havlor Granerud und Karl Geiger zum Verhängnis. Sie siegten zwar gegen ihre direkten Gegner, verloren mit je 116,5 und 117 Metern aber einiges auf die polnischen Skispringer, die sich mit weiten Top-Sprüngen die perfekte Ausgangslage für das Finale schufen. So musste Karl Geiger von Platz 30 und Granerud von Platz 29 ins Finale starten – wer hätte das gedacht. Markus Eisenbichler zeigte ebenfalls keine Glanzleistung im ersten Durchgang konnte sich aber durch eine Wiedergutmachung von 128,5 Metern und guter Landung noch Platz sechs sichern. Mit passablen 128,5 Metern im zweiten Durchgang sicherte sich Geiger dann noch Platz 16 direkt hinter Granerud auf Platz 15. Das hat die Gesamtwertung ordentlich durcheinander gewirbelt. Glänzen konnte neben den polnischen Adlern auch der Slowene Anze Lanisek, mit zwei tollen Sprüngen von 123,5 Metern, sicherte er sich einen tollen zweiten Platz und überzeugt mit Beständigkeit bei jeder Witterung.

Einfach nicht zu schlagen am heutigen Tourneetag auf der kniffeligen Schanze in Innsbruck waren die polnischen Springer. Allen Voran der Routinier Kamil Stoch, der schon einmal, wie Sven Hannawald, die Vierschanzentournee 2002 mit allen Vier Siegen gewinnen konnte. Nun kam er zurück, mit beständiger Leistung, Mut und tollen Sprüngen. Mit 131,7 Punkten im ersten und 129,9 Punkten im zweiten Durchgang sicherte er sich mit einem Vorsprung von über 10 Punkten den Sieg der Innsbruck Etappe und schuf damit die perfekte Ausgangsposition für das Finale am Mittwoch in Bischofshofen. Aber auch Titelverteidiger Dawid Kubacki möchte um den Tourneesieg noch ein Wörtchen mit sprechen. Mit zwei starken Durchgängen, trotz schwieriger Bedingungen und mit reichlich Sicherheit durch seinen Sieg in Garmisch im Gepäck, landete er auf Rang Drei. Die ausgezeichnete Leistung des polnischen Teams rundete Piotre Zyla auf Rang Vier ab. Ryoyu Kobayashi landete auf Rang Sieben, Stefan Kraft as bester Österreicher auf Rang Neun.

So konnte Innsbruck seinem Ruf, der schwierigen Schanze gerecht werden und die Wertung nochmals kräftig durcheinander wirbeln. Schauen wir auf den aktuellen Punktestand, ist aber theoretisch noch alles offen. Denn man bedenke, es werden noch zwei spannende Durchgänge folgen und der Druck ist hoch:

1 Kamil Stoch POL 809.90Pts
2 Dawid Kubacki POL 794.70Pts
3 Halvor Egner Granerud NOR 789.30Pts
4 Karl Geiger GER 785.20Pts
5 Markus Eisenbichler GER 776.50Pts

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